Geographie
Bad Aussee bildet den geographischen Mittelpunkt Österreichs (Mittelpunktstein im Stadtkurpark), liegt am Zusammenfluss der Quellflüsse der Traun und verdankt seine Entstehung dem Salzbergwerk bei Altaussee und den damit verbundenen Salinen (noch vor 1300). Weiter ist Bad Aussee mit Oberösterreich über zwei Pässe verbunden, dem Pötschenpass und dem Koppenpass.
Geschichte
Die erste urkundliche Nennung des Namens aussee erfolgte im Jahr 1265. Bis ins 15. Jahrhundert war das Salzkammergut samt Aussee und dem Ausseerland direktes Eigentum des Kaisers (Kammergut). Durch einen Streit bezüglich des Salzabbaus kam das Ausseerland an die Steiermark. Eine Religions-Reformations-Kommission setzte im protestantisch gewordenen Ausseerland ab 1599 die Gegenreformation durch.
1850 erfolgte die Errichtung eines k.k. Bezirksgerichtes, Steueramtes und Gendarmeriepostens. 1868 wurde Aussee zum Kurort erklärt, 1877 folgte die Eröffnung der Salzkammergutbahn. 1911 erhielt Aussee den Titel „Bad“. Während der Zeit des Anschlusses Österreichs wurde das Ausseerland in die Verwaltungseinheit Oberdonau (Oberösterreich) ausgegliedert. 1942 wurden die bisher selbständigen Gemeinden Reitern und Strassen sowie der Ortsteil Obertressen der Gemeinde Grundlsee zu Bad Aussee eingemeindet. 1948 kam der Ort zurück an die Steiermark. Mit Beschluss der Steirischen Landesregierung vom 22. November 1993 erfolgte 1994 die Stadterhebung. Die zahlreichen Villen der Region, die meisten von ihnen wurden im 19. Jahrhundert erbaut, zeugen vom Reichtum des steirischen Salzkammerguts.
Kultur & Sehenswürdigkeiten
Museen
Der Kammerhof war der Amtssitz der Salzverweser. Der Bau wurde vor 1200 begonnen. Das Gebäude ist heute ein Heimatmuseum mit den Schwerpunkten Tracht, Volksmusik, Brauchtum, Salzgewinnung, Fossilien und Höhlenkunde. Eine Besonderheit des Kammerhofs ist der Kaisersaal mit seinen Freskomalereien, in dem Kaiser Friedrich III. und Kaiser Maximilian übernachtet haben.
2005 wurde in Bad Aussee die steirische Landesausstellung unter dem Motto „Narren und Visionäre – mit einer Prise Salz“ veranstaltet.
Zu den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden gehört die Alte Salzmühle, deren Bau vor 1500 begonnen wurde. Eine Besonderheit ist die Sgraffito-Dekoration, die aus der Zeit um 1600 stammt. Im 18. Jahrhundert gehörte das Gebäude dem aus Bad Aussee stammenden Josef Fröhlich, der am Hof von August dem Starken, dem König von Sachsen, Taschenspieler wurde.
Kirchen
In Bad Aussee findet man zwei römisch katholische und eine evangelische Kirche.
Die Pfarrkirche St. Paul wurde erstmals erwähnt um 1300, insteressan ist eine gotischen Marienstatue vom Typus „Schöne Madonna“ und ein Sakramentshäuschen aus dem frühen 16. Jahrhundert. Sehenswert ist auch die „Heiligen Geist Kirche“, die dem ehemaligen Salinenspital als Kapelle diente, mit einem von Kaiser Friedrich III. gestifteten Flügelaltar.
Sonstiges
Im Frühjahr 2005 wurde die über dem Zusammenfluss der Grundlseer- und Altausseertraun errichtete begehbare Brücke in Form eines Mercedes-Sternes eröffnet. Die Verwirklichung erfolgte durch die Vermittlung von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und wurde in Zusammenarbeit der Stadt Bad Aussee mit der DaimlerChrysler AG und Mercedes-Benz erbaut. Die Brücke hat einen Durchmesser von 27 Metern, ist damit einer der weltweit größten Mercedes-Sterne. Auf Grund ihrer Werbebotschaft für einen Konzern findet die Brücke naturgemäß nicht die ungeteilte Zustimmung der ansässigen Bevölkerung.
Sehenswert ist auch der Chlumeckyplatz (auch Oberer Markt). Hier findet einmal wöchentlich (Ende März bis Ende November) ein kleiner Markt statt.
Einladend ist zudem auch der Kurpark. In diesem Park befinden sich ein bunter Fisch-Brunnen und das Erzherzog-Johann-Denkmal. Bad Aussee wird im allgemeinen als der geografische Mittelpunkt Österreichs genannt, der Mittelpunkt-Stein steht ebenfalls im Stadtkurpark.
Bad Aussee erhielt den Titel Alpenstadt des Jahres 2010. Bad Aussee wird damit als Mittlerin zwischen Stadt und dem Umland im Salzkammergut und für ihre aktive Wahrnehmung der Alpenkonvention ausgezeichnet.[1]